5 Tipps: Digitales Mindset als Schlüssel zur erfolgreichen Digitalisierung

Digitales Mindset

"Damit Unternehmen im Zeitalter der Maschinen dynamisch, differenziert und wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie in ihr Humankapital investieren. Ansonsten verlieren sie das Potenzial der Vierten Industriellen Revolution."

Saadia Zahidi, Leiterin des Zentrums für Neue Wirtschaft und Gesellschaft des Weltwirtschaftsforums

Das Umfeld, in dem Unternehmen heutzutage agieren, ändert sich in einer bislang nicht gekannten Geschwindigkeit und Radikalität. Die Digitalisierung ermöglicht einerseits technische Entwicklungen, durch die ein wahrer "Innovations-Tsunami" ausgelöst wurde. Andererseits sind die damit verbundenen Folgen und Konsequenzen in Gänze keineswegs absehbar.

Etablierte Automobilbauer wie BMW oder Audi stehen plötzlich mit Unternehmen wie Apple oder Google im Wettbewerb um Mobilität. Viele Finanzunternehmen sehen sich (oftmals hilflos) agilen FinTechs gegenübergestellt, die zunehmend relevante Marktanteile für sich gewinnen. Während Airbnb die Hotelbranche auf den Kopf stellt, drängt Netflix zahlreiche Unternehmen der Unterhaltungsindustrie ins wirtschaftliche Aus.

Die Druckwelle der Veränderung ist stark genug, um selbst die größten und etabliertesten Unternehmen in wirtschaftlich ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen.

Digitales Mindset unterscheidet die Gewinner des digitalen Zeitalters

Aber woran liegt es, dass junge Start-Ups praktisch „aus der Garage“ neue Lösungen, Produkte oder Services entwickeln, die selbst etablierte Unternehmen abhängen? – Fast immer ist es das digitale Mindset ihrer Mitarbeiter:innen, das diese aufstrebenden Start-Ups von den Branchenriesen des 20. Jahrhunderts unterscheidet: Eine annehmende Haltung gegenüber den vielfältigen Facetten der Digitalisierung bei gleichzeitig hoch ausgeprägten digitalen Skills und Kompetenzen.

In Unternehmen, die über Mitarbeiter:innen mit einem ausgeprägten digitalen Mindset verfügen, denken Menschen in Chancen statt in Risiken, sind mit den bereichernden Möglichkeiten digitaler Technologien vertraut und entwickeln sich selbstständig regelmäßig weiter. Eine solche Differenzierung von innen fördert die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit und trägt dazu bei, dass diese Unternehmen zu den Gewinnern des digitalen Zeitalters zählen.

Ein digitales Mindset lässt sich allerdings nicht über Nacht kultivieren und oftmals ist dieser Prozess mit verschiedenen Ängsten verbunden.

Fünf Kernpunkte zur Entwicklung eines digitalen Mindsets:

1. Um eine geeignete Strategie auszurollen ist eine Analyse des digitalen Status Quo unabdingbar. Wo stehen wir als gesamte Organisation? Welche Barrieren gegenüber digitalen Tools und Technologien gibt es? Welche digitalen Kompetenzen sind in einzelnen Abteilungen/Teams vorhanden? Wo können wir uns noch verbessern? – Valide digitale Daten liefern hier die notwendigen Anhaltspunkte.

2. Der Erfolg jedes Veränderungsprozesses ist unmittelbar mit dem Grad der Veränderungsbereitschaft des gesamten Unternehmens verbunden. Der Versuch Veränderung mit veralteten Prozessen, der bestehenden Struktur und vor allem dem vorhandenen Denken zu erreichen, verläuft nie zufriedenstellend. Oftmals wird übersehen, dass agile Methoden nicht einfach so ausgerollt werden können, wenn die dafür geforderte annehmende Grundhaltung im Top-Management nicht vorhanden ist. „Vorleben statt anordnen“ ist hier die Prämisse.

3. Digitalisierungs-Initiativen müssen nachhaltig geplant werden, sich gleichzeitig aber möglichst nahtlos in den Alltag integrieren lassen. Den meisten Mitarbeitenden ist völlig klar, dass neue Technologien dabei helfen können, ihre Leistung zu verbessern. Wenn es allerdings um die richtige Weiterbildung geht, fühlen sie sich häufig alleingelassen oder nicht ausreichend unterstützt. Daher ist das Thema „Lernmotivation“ von Anfang an wichtig. Dabei kommt es insbesondere auf das Feingefühl innerhalb der HR-Abteilung an. „Wie ticken unsere Mitarbeiter:innen?“, „Welche spezifischen Anforderungen eine Digitalisierung haben sie?“

4. Im ersten Schritt eines digitalen „Mindchange-Prozesses“ geht es vorwiegend darum, eine positive Grundhaltung für das Thema „Digitaler Wandel“ zu schaffen und dieses dauerhaft erfolgreich im Unternehmen zu verankern. Hier ist eine „Faszinationsphase“ hilfreich, die dazu dient, durch eigenes Erleben erste spielerische Berührungspunkte mit Themen wie Algorithmen und Programmierung, virtuelle Realität, Automatisierung oder Kooperation und Kollaboration, zu schaffen. Aus der Lern-Psychologie und der Neurobiologie wissen wir, dass Menschen, die spielerisch lernen, begeisterter sind. Begeisterung schafft Lernerfolg. Letztlich ist es das, was Unternehmen leistungs- und wettbewerbsfähiger macht.

5. Ein digitales Mindset kann nicht in Einzelmaßnahmen entwickelt werden sondern erfordert einen fortlaufenden Prozess. Der permanente dynamische Wandel, der mit der Digitalisierung einhergeht und neue Technologien und Konzepte wie Blockchain, Augmented Reality, 3-D Druck oder Künstliche Intelligenz hervorbringt, erfordert von Unternehmen eine regelmäßige Anpassung und Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter:innen. Damit ist die Entwicklung eines digitalen Mindset niemals vollständig erreicht oder abgeschlossen. Es sollten immer wieder neue, anregende Impulse gesetzt werden.

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